Die Grafikserie „Das Lob der Torheit“ bezieht sich auf die gleichnamige Satireschrift von Erasmus von Rotterdam aus dem Jahre 1511. Während dort jedoch die Torheit selbst die Rede führt und ihre Weltherrschaft begründet, kommen im vorliegenden Bildzyklus Zeitreisende aus Renaissance und der Aufklärung im Auftrag der Vernunft und der Weisheit zu Wort. Sie sind noch einmal unterwegs in der Mission, die Welt vor der Torheit zu retten, die dabei ist, durch ihr weltweites Tun mühsam Errungenes, Freiheit, Harmonie, Stabilität und Einheit leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
Warum es allerdings eher einer „Mission Impossible“ gleicht, liegt weniger an der Torheit, als an den Vertretern der Weisheit selbst, sie haben sich mit ihren eigenen Regeln in Wissenschaft und Politik, mit ihren umständlichen Systemen und mit ihrem Hang, sich an Nebensächlichkeiten aufzuhalten, selbst bei ihrer Aufgabe behindert und so bleibt zu klären, wer die wirklichen Toren sind.

NEW! 2015 17.9.2015 – 4.10.2015

NEW! 2015
Details: BBK Württemberg

Neue Miglieder des BBK Württembergs e.V. stellen aus.

Die Vernissage findet am 17. September 2015 um 19 Uhr im Atelierhaus in der Eugenstraße statt.

Adresse: Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg e.V., Eugenstr.17, 70182 Stuttgart
Dauer: 17. September 2015 – 4. Oktober 2015
Öffnungszeiten: Samstag: 14-18 Uhr, Sonntag: 11-16 Uhr

Stationen

2008 bis 2018 Dozentin für den Fachbereich Hochdruck an der FK Stuttgart
2007 Studienabschluss in freier Grafik und Malerei
2005 — 2007 Studium an der Freien Kunstschule in Stuttgart
2003 — 2005 Kunstschule Labyrinth Bietigheim
1986 Diplomabschluss in Biologie
1981 — 1986 Studium der Biologie an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg

Mitgliedschaften

Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg e.V.
Kunstverein Ludwigsburg
 

Einzelausstellungen

2019 Kunstverein Walldorf, Galerie Alte Apotheke (mit: Mohammad Sazesh)
2011 Galerie Lichtblick, Markgröningen
2007 Freie Kunstschule Stuttgart


Stipendien

2021 Feldforschung – 6-wöchiges Arbeitsstipendium der Sommerakademie BBK/W


Gruppenausstellungen (Auswahl)

2021 Feldforschung – Arbeiten aus der Sommerakademie, Atelierhaus des BBK/W
2019 Netzwerkerinnen der Moderne, 100 Jahre Frauenkunststudium
Städtische Galerie Böblingen
Bildergeschichten, Kunst im Turm, Markgröningen
2018 Artifex Kunstmesse, Weissach
2017 Vis-à-Vis Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg
"Grimm & Co", BBK Stuttgart
Artifex Kunstmesse, Weissach
2016 Kunst im Landkreis, Kreishaus Ludwigsburg
2015 Ausstellung NEW!, BBK Stuttgart
Ausstellung Selbst, BBK Stuttgart
2005 – 2014 Kunst im Turm Markgröningen, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Kunstverein Ludwigsburg, Forum Türk Nürtingen, Rathaus Stuttgart, Rathaus Bad Cannstatt, Freie Kunstschule Stuttgart


Öffentliche Ankäufe

2016 Landratsamt Ludwigsburg
2010 Oberlandesgericht Stuttgart
2008 Oberlandesgericht Stuttgart
2007 Oberlandesgericht Stuttgart
 

Textfragmente

… was ich mache, ist "Stückwerk" im weitesten Sinne.
… Ich fand: eine alte Jacht, abgestellt auf einem Gerümpelplatz voller Schrott und Unrat, umgeben von Planen, Absperrbändern und ähnlichen Zeichen eines geplanten Restaurationsprojektes. Dieses Ensemble beobachtete ich über einen Zeitraum von etwa 5 Jahren, ohne dass etwas Anderes passierte, als weiterer Verfall. Das Schiff wurde immer rostiger, die Planen und Absperrbänder zerfledderten im Regen, Frost und Wind. Ganz offensichtlich hatte hier jemand Großes vorgehabt und aus irgendwelchen Gründen nicht weiter verfolgt oder war an der Ausführung gehindert worden. Für mich wurde dieses Boot mit der Zeit zu einem Symbol von zu groß geratenen Vorhaben, von nicht realisierbaren Träumen, von der Zerrissenheit zwischen Plan und Wirklichkeit, eben von "Stückwerk". Ich fühlte mich an die Geschichte von Noah und seinem Arche-Projekt erinnert und fragte mich, was wäre wenn …
… niemand mehr Lust hat, die Welt zu retten.
… es zu viel Mühe macht, anzufangen.
… es zu langweilig ist, dran zu bleiben …
… keiner weiß, wann man aufhören sollte …
… sich niemand verantwortlich fühlt.
… jeder denkt: "Ich habe nicht angefangen …"
… Grenzen aller Art, Risse, Sollbruchstellen, Dinge, die aus Stücken bestehen und dadurch eine wandelbare Gestalt besitzen, komplexe Erscheinungen, die sich nicht in einer eindeutigen Form präsentieren, aber dennoch individuelle und unverwechselbare Muster bilden.
… Zerstückelung und zunehmende Urbanisierung von Landschaft und Natur, wobei mich hierbei besonderes die Schnittstellen dieser Bereiche interessieren.
… die Degradierung eines eigenwilligen, kraftvollen Lebewesens zu bloßem Dienstmaterial des Menschen.
… Gibt es Konstanz im Wandel? Wie und durch welche Muster äußert er sich?
… es geht auch um die schlichte, reelle Teilung von Dingen, weil sie dadurch als Ganzes besser handelbar und bearbeitbar sind …
… an Begriffen wie: "Zerlegbarkeit, Zerreißprobe, Teilungsnaht, Sollbruchstelle, Grabenbildung, Dehnungsfuge, Schwangerschaftsstreifen …" lässt sich die Bandbreite der gedanklichen Bezüge ablesen.
…, dass Begriffe, die zunächst sehr negativ besetzt sind, wie "zerrissen", oder "geteilt", bei näherem Betrachten auch positive Aspekte beinhalten, dann nämlich, wenn man "zerreißen" als äußeren Ausdruck eines inneren Wachstumsprozesses versteht oder wie im Beispiel "Sollbruchstelle" ‐ ein Teil sich "opfert", um das Ganze nicht zu gefährden.

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